Milo Beeli, Präsident Curling Club Flims 

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Der 72-jährige Curling Club Flims tritt – neben der Vereinsführung – auch als Betreiber der 6-Rink Waldhausarena auf, was in Zeiten von Corona eine grosse Herausforderung darstellt. 

Die Curling-Arena in Flims ist eine der schönsten Curlinghalle in der ganzen Schweiz. Diese Halle selbst zu betreiben ist zum einen eine grosse Ehre für den Curling Club Flims, stellt aber auch ein unternehmerisches Risiko dar. Der Curling Club mietet die Halle jeweils im Winter vom Hallenbesitzer (Gemeinde Flims), hat jedoch für sämtliche Betriebs-, Unterhalts- und Lohnkosten aufzukommen. Im Gegenzug spielen verschiedene Curling Clubs aus der Region in der Waldhaus Arena und generieren somit einen fixen Umsatz. Weitere Einnahmequellen für den Club sind Turniere sowie Plausch Curling für Firmen, Vereine oder Gelegenheits- Curler. Die letzte Saison lief sehr gut und es zeichnete sich ein positives Saisonergebnis ab, wäre da nicht plötzlich der Spielverderber Namens COVID-19 dazu gekommen. Die Saison musste über einen Monat vor dem regulären Schluss abgebrochen werden und dies riss doch noch ein Loch in die Kasse des Hallenbetriebs. 

Trotz Pandemie wurde die Planung der Saison 2020/21 fortgesetzt und so glitten pünktlich zum Saisonbeginn Mitte Oktober wieder Steine über das vom Eismeisterteam perfekt präparierte Flimser Eis. Die Freude war aber leider nur von kurzer Dauer, denn Ende Oktober schlugen wieder die Corona- Alarmglocken und machten dem Club erneut einen Strich durch die Rechnung. Die Beschränkung der Personenanzahl auf 15 war für den Betrieb derart einschneidend, dass man sogar eine vorübergehende Hallenschliessung in Betracht zog. Anstatt eines «Lockdowns» entschied sich die Clubführung aber dazu, vorübergehend einen «slow-down»-Betrieb einzuführen. Dies in der Hoffnung, dass die Auflagen im Laufe der Saison wieder gelockert würden. 

Mit viel Verständnis und Entgegenkommen der Curler konnte man den eingemieteten Clubs weiterhin Trainingsmöglichkeiten bieten. Die Clubtrainings wurden erstmals teilweise unter professioneller Leitung durchgeführt, hat man doch mit Binia Feltscher und Carmen Cavelty zwei ehemalige Weltmeisterinnen im Club. Da wird zum Beispiel an der Steinabgabe oder der Wischtechnik geschliffen und taktische Strategien trainiert. Das Training wird gut besucht und man merkt, dass die Leute sich auch in dieser schwierigen Zeit sportlich betätigen möchten, auch wenn das momentan nur mit Maske möglich ist. 

Gerade in Zeiten von Corona ist auch das Double-Curling eine willkommene Alternative zum klassischen Spiel, und so wurde Ende November auch bereits ein erstes Turnier mit 12 Mannschaften durchgeführt. Die Startplätze zu diesem Turnier waren innerhalb von 4 Tagen vergeben, worüber sich die Hallen- und Clubleitung natürlich sehr erfreut zeigte. Aufgrund dieser grossen Nachfrage werden nun weitere Turniere geplant. Dabei kommt dem Club die 1’200m2 grosse 6-Rinkhalle sicher entgegen. 

Das legendäre und in der ganzen Region bekannte «Alles macht mit»-Curling Turnier musste leider abgesagt und auf Ende März 2021 verschoben werden. Dann ist da noch die Hallenmeisterschaft, welche während der ganzen Saison läuft. 13 Teams spielen eine Round Robin und das jeweils überzählige Team kocht für die anderen Mannschaften. Corona bedingt musste auch dieses Konzept komplett angepasst werden. So wird voraussichtlich ab Januar jeden Dienstagabend in 2 Gruppen gespielt und das Kochen fällt leider ganz weg. 

Das umfassende Schutzkonzept der Waldhaus-Arena ist zwar noch sehr jung, musste aber bereits 3 Mal angepasst werden. Mittlerweile konnte der Club eine kantonale Bewilligung erlangen, welche es erlaubt, dass maximal 3 Gruppen à 15 Personen gleichzeitig spielen dürfen, vorausgesetzt zwischen den Gruppen ist jeweils ein Rink frei. 

Für die kommenden Wochen und während der Weihnachtszeit wird mit gezielten Werbekampagnen versucht, auch Hotelgäste und Zweitwohnungsbesitzer in die Halle zu locken. Denn über die Festtage werden sehr viele Touristen in Flims und Umgebung erwartet. 

Man darf gespannt sein, welche Ideen der Club und das Waldhausarena- Team noch hat. Die Verantwortlichen wehren sich jedenfalls mit viel Herzblut und unter Einhaltung des Schutzkonzeptes gegen das Virus und halten stets den «Spirit of Curling» im Fokus!

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