Patrick Kindl, Kommunikation SWISSCURLING


Schaffhousen2024

 

Er ist ein begeisterter Golfspieler, FCZ-Fan, Familienvater und Mitglied des Kern-OK. Als selbständiger Treuhänder jongliert Beni Rufer täglich mit Zahlen. Nicht zuletzt deshalb ist er an der Heim-WM für die Finanzen verantwortlich. Als letzter Interviewgast der Rubrik «Schaffhousen 2024» gibt Beni Rufer unter anderem Einblick in seine Funktion als Finanzchef. 

 

Lieber Beni, die Heim-WM in Schaffhausen rückt immer näher. Was steigt mehr, die Nervosität oder die Vorfreude?

In meinem Ressort ganz klar die Vorfreude. Die «Hausaufgaben» sind gemacht. Die anfänglichen Unsicherheiten wurden durch den erfolgreichen Ticketverkauf – als wesentlicher Bestandteil des Budgets – beseitigt. Deshalb bin ich, was die Finanzen betrifft, nicht nervös. Wenn ich an die OK-Sitzungen denke, gibt es bestimmt noch die eine oder andere Herausforderung zu meistern. Diesbezüglich bin ich sehr optimistisch, denn das OK hat einen super Job gemacht. Die Vorfreude ist definitiv grösser als die Nervosität, weil ich überzeugt bin, dass wir alles im Griff haben.

 

Als Finanzchef jonglierst du mit verschiedensten Zahlen. Kannst du uns einen Überblick über die Kernaufgaben deiner Funktion geben?

Zum einen war es am Anfang meine Hauptaufgabe, ein Budget zu erstellen.

Dabei konnte ich mich ein wenig daran orientieren, was ursprünglich in der Vergangenheit geplant war. Die Zahlen wurden dann im Laufe der Zeit verfeinert, vor allem, nachdem wir mehr Informationen über Ticketing, Sponsoring und andere veranstaltungsspezifische Positionen hatten. Am Anfang war ich sicher etwas streng, heute können wir durch die gewonnene Planungssicherheit sogar weitere Massnahmen umsetzen, die den Event aufwerten, wie z.B. die Bereitstellung von Schweizer Fahnen oder die Vergrösserung der LED-Wand in der Halle. Zum anderen bin ich während der Veranstaltung für verschiedene Abrechnungen zuständig, von Verpflegungsgutscheinen über den Verkauf von Merchandising vor Ort bis hin zum «Sackgeld», das die Athleten erhalten.

Was bereitet dir in dieser Rolle besonders grosse Freude?

Ich bin ein Zahlenmensch und deshalb fällt mir die Arbeit mit Zahlen leicht. Meine Motivation ist es, gemeinsam einen grossartigen Anlass auf die Beine zu stellen und meinen Teil zum Erfolg beitragen zu können. Schlussendlich ist es das gute Gelingen, was mir viel Freude bereitet.  

Wie wird eine solche Veranstaltung eigentlich finanziert?

Wir haben verschiedene Parameter. Man muss unterscheiden zwischen den Aufgaben des lokalen Organisationskomitees und denen des Weltverbandes. Die TV-Crew zum Beispiel läuft nicht über unser Budget, ebenso wenig wie die Fernsehgelder und die grossen Sponsoren des WCF. Wir finanzieren uns über die Ticketverkäufe, die mit 25% einen grossen Teil des Budgets ausmachen. Dazu kommen die Aktivitäten mit unseren eigenen Sponsoren. Weitere elementare Unterstützung erhalten wir vom Kanton und der Stadt Schaffhausen sowie vom Bundesamt für Sport und Swiss Olympic. Ohne diese Unterstützung der öffentlichen Hand wäre ein solcher Anlass undenkbar. Nicht möglich wäre es auch ohne die 1500 Freiwilligeneinsätze von Volunteers und Zivilschutzangehörigen.

 

Welche Beziehung hast du selbst zum Curlingsport?

Ich habe keinen direkten Bezug zum Curlingsport. Dafür einen grossen zum Sport und zu Events im Allgemeinen. Wie bereits erwähnt, macht es mir Spass, etwas mitzugestalten und zu organisieren, wie ich es auf Vereinsebene schon einige Male erleben durfte. Ein internationaler Anlass dieser Grösse und in einer olympischen Sportart ist für mich eine neue Erfahrung. Curling fasziniert mich und ich freue mich, ein Teil davon zu sein.


Was genau fasziniert dich am Curling?

Durch die Nähe zum Curling ist mir noch mehr bewusst geworden, wie sehr die Positionen 3 und 4 auf den Punkt bereit sein müssen. Die Nervenstärke und die Abgezocktheit sind wirklich beeindruckend. Ich habe auch gestaunt, als ich zum ersten Mal die Abstände zwischen den Häusern gesehen habe. Spannend ist auch, wie wichtig Teamgeist und Kommunikation für den Erfolg sind.

 

Du klingst begeistert, wann kommst du zum ersten Schnuppertraining?

Wir besuchen als Firma den Halbfinaltag. In diesem Paket ist ein Schnuppertraining enthalten, das wir natürlich wahrnehmen werden.

Sobald die neue Saison beginnt, planen wir ein Teamevent.

Wie bereits erwähnt, steht die WM vor der Tür. Kannst du uns ein Update über den aktuellen Stand der WM-Vorbereitungen geben?

Der Rhythmus der OK-Sitzungen wurde auf zwei Wochen erhöht. Ab März werden wir uns wöchentlich treffen, bis der Rhythmus wieder erhöht wird. Wir sind sehr gut unterwegs. Die Planung ist «gut schweizerisch», es gibt im Moment keine grossen Baustellen mehr. Auch finanziell sind wir auf Kurs. Wir wissen, was wir einnehmen, und wir glauben zu wissen, was wir ausgeben werden. Eine böse Überraschung wird es hoffentlich nicht geben😉

Was wünschst du dir persönlich für die WM?

Ich wünsche mir einen reibungslosen Ablauf ohne Verletzungen und Unfälle. Sportlich wünsche ich mir ein gutes Abschneiden der Schweizer Mannschaft, schliesslich habe ich die Schweiz als Sieger auf meinem Tippzettel. Am Ende des Tages erhoffe ich mir eine WM ohne Zwischenfälle, mit zufriedenen Spielern, einem zufriedenen OK und zufriedenen Zuschauern.

 *

Das Interview wurde Ende Februar 2024 durchgeführt.

 

Français