Claudio Pescia, Head of Sports
Ich melde mich zurück. Nach einem Abstecher nach Italien, erst als Team Coach und später in der Funktion des Chef Leistungssport, habe ich am 1. Mai 2025 offiziell mein neues Amt als Head of Sport von SWISSCURLING aufgenommen. Bereits nach der Medienkonferenz im Januar hatte ich auf Wunsch des VR dringende Aufgaben auf Mandatsbasis angepackt. Die zahlreichen Gespräche mit den Athletinnen und Athleten, Funktionären und Verwaltungsräten entpuppten sich als sehr wertvoll. Es gab mir die Möglichkeit, schon während der Wettkampfphase Ende der laufenden Saison Vorarbeit zu leisten, und wichtige Eindrücke zum aktuellen Stand zu erhalten.
Ich durfte die Männer-WM als Delegationsleiter begleiten. Dieser Wettkampf war entscheidend, um den Quotenplatz für das Männerteam an den Olympischen Spielen 2026 zu sichern. Zuvor hatten die Frauen mit dem Gewinn der Silbermedaille abermals ein herausragendes Resultat erzielt und den Olympiaplatz gefestigt. Bei der Mixed-Doubles-WM ging es am Ende der Round Robin turbulent zu und her, aber es hat schlussendlich gereicht für eine direkte Qualifikation. Grossen Dank an die Athletinnen und Athleten, die SWISSCURLING eine Teilnahme in jeder Disziplin ermöglicht haben.
Das Stichwort Olympische Winterspiele ist gefallen. Dieser Anlass im Februar 2026 wird die grösste Aufmerksamkeit erhalten. Mein Kollege Patrick Reber und ich sind schon stark in der Planung involviert und möchten sicherstellen, dass wir die bestmöglichen Voraussetzungen für die Athletinnen und Athleten, Coaches und Physiotherapeuten schaffen. Die Zusammenarbeit mit Swiss Olympic ist schon sehr gut angelaufen. Wir sind überzeugt, dass wir in jeder Disziplin die stärksten Teams am Start haben. In Peking 2022 sind wir in Sachen Medaillen leer ausgegangen. In Cortina stehen die Chancen sehr gut, Metall zu gewinnen!
Olympia ist aber nicht alles. Wir müssen den Leistungssport und die Entwicklung des Nachwuchses stark fördern. Die Spitze muss breiter werden. Es gilt, nachhaltig und nicht nur im Moment zu denken. Jeder Akteur muss sich ständig hinterfragen und neu erfinden, seine Komfortzone verlassen, auf und neben dem Eis. Stillstand heisst Rückschritt. In meiner neuen Funktion werde ich neben dem Leistungssport auch beim Nachwuchs, in der Ausbildung und im Breitensport in der Verantwortung stehen. Ich habe mir auf die Fahne geschrieben, das Entwicklungspotenzial im Breitensport mit ausgewählten Massnahmen zu fördern. Ironischerweise geht diese Absicht im Einklang mit dem neuen Förderungskonzept von Swiss Olympic.
Mit Patrick und den Kollegen der Geschäfts-führung befinden wir uns noch in der Phase der Analyse und Einarbeitung. Schon sehr bald werden wir dem Verwaltungsrat neue Ideen und ein Konzept vorlegen können. Es liegt mir am Herzen, zusammen mit allen Mitarbeitenden, eine neue Kultur der transparenten Kommunikation und Zusammenarbeit zu fördern. Für einmal sollen die Eigeninteressen im Sinne des Erfolgs des Ganzen in den Hintergrund fallen.
Auch wenn ich das Ausmass der Aufgaben bisher unterschätzt habe, freue mich sehr auf diese anspruchsvolle Herausforderung. Den Kontakt zur Basis und zum Eis werde ich aber beibehalten.
Good Curling, brothers and sisters!
Claudio Pescia
Head of Sports