Ein «richtiger» Open Air Curler kehrt nie mehr in die Halle zurück – sollte er überhaupt dort herkommen. Umgekehrt trifft man immer öfter auch eingefleischte Hallen-Curler unter freiem Himmel an; darunter auch Namen, die man bestens kennt. Was treibt die Schweizer Curling-Stars nach draussen? «Hit and Roll» wollte es wissen!

 

Sven Michel

«Das spannende am Open Air Curling sind für mich die vielen verschiedenen Eisbedingungen, bei strahlender Sonne oder auch bei starkem Schneefall: Eislesen ist immer anspruchsvoll! Dazu kommt meistens ein tolles Panorama und die schönen Apéros nach dem Spiel, die im Open Air Curling oftmals ein Bisschen länger dauern! 🙂 Wenn es die Zeit zulässt, spiele ich immer mal wieder gerne ein Turnier unter freiem Himmel!»

 

Claudio Pescia

«Kein ambitionierter Hallencurler sollte sich die schöne Erfahrung entgehen lassen, ein gutes Openair-Turnier zu spielen. Mein grösstes Erlebnis war die Teilnahme am Traditionsturnier «Jackson-Cup» in St. Moritz. Es war die 100. Austragung mit 100 Teams. An den drei Spieltagen hatten wir drei verschiedene Wetterlagen angetroffen: Schnee, Wind und traumhafter Sonnenschein. Bei Schneefall helfen Backswing oder Wobble-Technik, um überhaupt die Hogline zu erreichen. Ein Wick/Roll an eine schwierige Stelle ist der Geheimtipp schlechthin. Ich habe schon erlebt, dass so 6 bis 7 Takeouts erfolglos danebengeschossen worden sind. Und ja: Wir haben das Jubiläumsturnier gewonnen (Flückiger, Pescia, Luder, Flotron).»

 

Chasper Sarott

«I nu da nöa ch’id es plü bel sco da giovar a curling al aier frais-ch, damaja open-air. Il panorama es la culissa meritada cur cha’l crap gradgia e güda da gnir sün oters impissamaints cur chi nu gira.»

 

Mirjam Ott 

«Das Open-Air Curling hat mich im Prinzip zum Curling überhaupt gebracht. In den Winterferien verbrachte ich in meinen jungen Jahren viele Stunden auf der Kunsteisbahn in Mürren und schaute meinem Vater beim curlen zu. Später als ich selbst spielte, gehörte der Mürren-Bär (legendäres Familien Open-Air Turnier) fix in den Saisonplan. Die gemütlichen Spiele mit Familie und Freunden bei Sonnenschein und in einer traumhaften Bergkulisse waren ein toller Ausgleich zu meinen bereits damaligen ambitionierten Curlingaktivitäten.»

Sorgte auch auf der Redaktion für unvergessliche Erinnerungen: Der Mürren-Bär von 2002

Sorgte auch auf der Redaktion für unvergessliche Erinnerungen: Der Mürren-Bär von 2002

 

James Bond 

George Lazenby in “On Her Majesty’s Secret Service”, Photo by Ronald Grant

George Lazenby in “On Her Majesty’s Secret Service”, Photo by Ronald Grant

 

Markus Eggler

«Open Air = Sun, Fun and Curling (so liebe ich es).

Leider ist es halt doch nicht immer so sonnig, aber Spass macht Open Air Curling allemal.

Meine erste richtige Open Air Erfahrungen durfte ich noch während meiner Aktivzeit zusammen mit dem Team vom CC Zermatt (Team Rouven Welschen) machen. Bereits im 1. Jahr schafften wir es bis ins Finale der Schweizermeisterschaft, wo wir bei starkem Schneefall gegen das Team Garraux den Kürzeren zogen. Ein Erlebnis werde ich dabei nie mehr vergessen: Ich liess mich im Endspiel austauschen, da ich es einfach nicht schaffte den Stein von A nach B zu schieben, da die Eisfläche voller Schnee war. Die anderen 7 Open Air Spezialisten hatten da weniger Probleme.»

  

Fabrizio Albonico

«Giocare a curling all’aperto permette un ritorno alle origini di questo nobile sport. I nostri fantastici panorami alpini lo rendono poi un’esperienza sensoriale inimitabile: da provare!»

 

Björn Schröder 

«Open AirCurling – für mich reich an Erinnerungen!

Glücksgefühle, wenn bei Sonnenaufgang ihre Strahlen hinter verschneiten Bergzinnen hervorblinzeln, knackige Winterluft unter stahlblauem Himmel mein Gesicht streichelt – ich den ersten Stein spiele. Herausforderung, wenn Schneetreiben die Eisfläche zur gefährlichen Rutschpartie wandelt, wenn strenger Wind jede Ritze meiner Kleidung zu meiner Haut findet und die Verhältnisse mich fast schon zum Wobbeln zwingen. Jeder Moment meiner Open Air-Spiele ein tolles Erlebnis!»

 

Christof Schwaller

«Früher war Openair Curling ein guter Ausgleich zum Meisterschaft Curling; als wir unter St. Moritz spielten, haben wir oft eine Woche im Engadin verbracht. Die speziellen Bedingungen wie Wind, Kälte, Schnee und am liebsten mit viel Sonnenschein sind immer wieder faszinierend und es macht viel Freude, die tolle Atmosphäre während einem Turnier mit gutem Essen und Trinken zu geniessen.»

 

Patrick Hürlimann

«Neben der faszinierenden Bergkulisse, der sehr guten Stimmung und Kameradschaft an den Open-Air Turnieren, schätze ich vor allem die unterschiedlichen Wetter- und Eisverhältnisse. Dies macht das Open-Air Curling sehr interessant und man ist immer gefordert sich schnell anzupassen. Dies war früher beim Hallen-Curling vor allem beim Eislesen ähnlich. Als ich noch aktiv Curling als Spitzensport betrieb, hat mein Team jedes Jahr mindestens ein Open-Air Turnier gespielt, zum Teil zusammen mit unseren Sponsoren. Der Spass stand im Vordergrund und war eine sehr gute Abwechslung zum Spitzensport. Diego Perren und ich haben sogar drei Wochen vor den Olympischen Spielen 1998 die «Coppa» gespielt. Man könnte also sagen, dass Open-Air Curling hat uns zum Olympiasieger gemacht…»

1998: Olympiasieger in Nagano: Dominic Andres, Diego Perren, Daniel Müller, Patrick Lörtscher, Patrick Hürlimann Photo Quelle: Robert F. Bukaty

1998: Olympiasieger in Nagano:
Dominic Andres, Diego Perren, Daniel Müller, Patrick Lörtscher, Patrick Hürlimann
Photo Quelle: Robert F. Bukaty

2019: Sieger der Coppa Romana in Silvaplana: CC Lugano mit Dominic Andres, Daniel Müller, Patrick Hürlimann, Jürg Wernli Photo © CC Silvaplana

2019: Sieger der Coppa Romana in Silvaplana: CC Lugano mit Dominic Andres, Daniel Müller, Patrick Hürlimann, Jürg Wernli
Photo © CC Silvaplana

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