Patrick Kindl, Kommunikation SWISSCURLING

Mitte August begann für viele Schweizer Curling Elite-Teams die neue Saison. Mit dem Saisonstart fiel gleichzeitig der Startschuss für die Qualifikationsperiode hinsichtlich den Curling Weltmeisterschaften 2024. Denn von nun an wendet SWISSCURLING für die Selektion der WM-Teams ein Punktesystem an.

Wie so oft galt das Baden Masters (17. bis 20. August 2023) mit zahlreichen internationalen Spitzenteams als Auftaktturnier für die Schweizer Curling-Elite. Stolze acht Schweizer Männerteams zählte die diesjährige Ausgabe. Die beiden Teams um Skip Yannick Schwaller und Michael Brunner stiessen in den Viertelfinal vor und beschlossen das Turnier auf dem vierfach geteilten 5. Rang. Bei den Frauen eröffnete das Team von Michèle Jäggi am Euro Super Series Turnier in Schottland als einzige Schweizer Vertretung die Saison. Mit dem Saisonstart ist das Rennen um die WM-Plätze nun definitiv lanciert. Anders als in den Vorjahren entsendet SWISSCURLING künftig nicht mehr den amtierenden Schweizermeister an die Weltmeisterschaft, sondern selektioniert die jeweiligen WM-Teams mit einem neu eingeführten Punktesystem. Dieses System wird ab sofort bei den Frauen und bei den Männern angewendet. In der Mixed-Doubles-Kategorie bleibt das altbekannte System bestehen.

Das neue Punktesystem kurz erklärt

Die Elite-Teams starten mit 25 % der Punkte vom World Curling Team Ranking aus der alten Saison 2022/23. Hinzu kommen die erspielten Punkte von den vier ersten Grand Slam Turnieren der laufenden Saison, die wie folgt stattfinden:

  • GS Tour Challenge in Niagara Falls, Ontario (CAN) vom 17.10.-22.10.2023
  • GS Boost National in Pictou County, Nova Scotia (CAN) vom 07.11.-12.11.2023
  • GS WFG Masters in Saskatoon, Saskatchewan (CAN) vom 12.12.-17.12.2023
  • GS Co-Op Canadian Open in Red Deer, Alberta (CAN) vom 16.01.-21.01.2024

Damit sich ein Team für einen Grand Slam qualifiziert, muss es in der Weltrangliste in den Top-16 platziert sein. Qualifiziert sich ein Team nicht, wird der entsprechende Slam mit null Punkten gewertet. Nebst den Grand-Slam-Wertungen fliessen ausserdem die Punkte von den besten zwei zusätzlichen Turnieren mit einem Minimumfaktor von 5 auf das Punktekonto der Teams.

Der Faktor wird jeweils nach Beendigung des Turniers anhand unterschiedlicher Parameter vom Weltverband (WCF) eruiert. Zwei davon sind die Wichtigkeit des Turniers und die Besetzung des Teilnehmerfelds. Die Europameisterschaften (18. bis 25. November 2023) können ebenfalls Teil der beiden zusätzlichen Punkteverteilungen sein.

In der Endabrechnung werden die Startpunkte, die Grand-Slam-Punkte sowie die Punkte von den besten zwei zusätzlichen Turnieren addiert. Das Team, das Ende Januar die meisten Punkte aufweist, vertritt die Schweiz an der Curling Weltmeisterschaft 2024. Diese findet bei den Männern in Schaffhausen und bei den Frauen in Sydney (CAN) statt. Die Schweizermeisterschaften im Februar 2024 haben keinen Einfluss auf die WM-Qualifikation.

Übersicht Kader-Teams Frauen

Team Skip Startpunkte per 1. August
(25 % WCF Team Ranking 22/23)
Aarau HBL Silvana Tirinzoni (A) 103.75
Zug Gemperle AG Corrie Hürlimann (B) 43.80
Bern Inter Michèle Jäggi (C) 29.65
Grasshopper Club Zürich Xenia Schwaller* 22.08
Luzern E. Lutz AG Roxane Héritier (C) 13.95

*Nationalteam Nachwuchs

Übersicht Kader-Teams Männer

Team Skip Startpunkte per 1. August
(25 % WCF Team Ranking 22/23)
CC3C Genève Yannick Schwaller (A) 83.08
Glarus Belvédère AM Marco Hösli (C) 32.48
Bern Zähringer Securitas Direct Michael Brunner (B) 29.35
Zug Yves Stocker (C) 21.68
Limmattal Andrin Schnider (C) 19.25
Solothurn-Regio Jan Iseli (C) 14.65
Zug Jan Tanner (C) tbd

Teams Tirinzoni und Schwaller für die EM qualifiziert

Mit den Änderungen des WM-Qualifikationsmodus gibt es gleichzeitig Anpassungen in Bezug auf die EM-Qualifikation. Neu wird die Schweiz an diesen Titelkämpfen in erster Linie von A-Kaderteams vertreten, weshalb das Team von Silvana Tirinzoni und jenes von Yannick Schwaller für die bevorstehenden Europameisterschaften in Aberdeen (SCO) bereits vorselektioniert wurde. Sie sind derzeit die einzigen A-Kaderteams und die amtierenden Schweizermeister.

Teams, welche keinen A-Kaderstatus besitzen, haben die Chance, sich mit dem Schweizermeistertitel für einen Startplatz an der Europameisterschaft in Stellung zu bringen. In diesem Fall spielt der Schweizermeister gegen das A-Kaderteam EM-Trials im Best-of-Seven-Modus. Bei mehreren A-Kaderteams werden ebenfalls EM-Trials gespielt, allerdings in einem anderen Modus. Sollte es nur ein A-Kaderteam für die jeweilige Saison geben, das wohlgemerkt auch den Schweizermeistertitel gewinnt, wird es wie dieses Jahr keine EM-Trials geben.

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